Wenn wir essen dreht sich alles, alles, alles um Kalorien. Je nachdem wie attraktiv wir uns finden wenn wir in den Spiegel sehen oder wie gesund wir sind. Es gibt fettfreie, kohlenhydratfreie und eiweißfreie Lebensmittel; Kalorien finden wir jedoch in alle Lebensmitteln – von Wasser und Cola light einmal abgesehen. Fies eigentlich. Denn diese „Kalorien“ sind doch genau das was uns dick macht – oder nicht?
Was sind Kalorien?
Anders als bei Eiweißen, Kohlenhydraten und Fetten handelt es sich bei Kalorien nicht um irgendwelche Stoffe, sondern lediglich um eine Maßeinheit. Es leitet sich vom lateinischen Wort „calor“ ab das soviel wie „Wärme“ bedeutet. Kalorien sind also eine Maßeinheit für Wärmeenergie. Genauer gesagt:
Eine Kalorie ist die Energiemenge die, auf Meereshöhe, benötigt wird um 1g Wasser von 14,5 auf 15,5 Grad Celsius zu erhitzen.
ACHTUNG: Die Bezeichnung „Kalorien“ ist eigentlich nicht korrekt. Auf Verpackungen wird der Brennwert in „Kcal“ – also in Kilokalorien – angegeben. Das sind 1000 Kalorien! Auch der Tagesbedarf des Menschen beträgt nicht circa 2000 Kalorien, sondern circa 2000 Kilokalorien (also 2000 x 1000 Kalorien). Da sich dieser Fehler aber bereits überall in Deutschland verbreitet hat, betrachten wir diesen Umstand als fun-fact und bleiben ebenfalls bei der umgangssprachlichen Anwendung und sagen „Kalorien“ für „Kilokalorien“.
Manchem ist sicherlich schon das Wort „Brennwert“ auf Lebensmittelverpackungen aufgefallen – Kalorien geben eben einen Brennwert an. Das ist wortwörtlich gemeint! In unserem Körper finden in jeder Sekunde viele Millionen Verbrennungsprozesse statt. Muskeln zu bewegen, das Gehirn arbeiten zu lassen und unsere Körpertemperatur bei knapp 37 Grad Celsius zu halten benötigt eben Energie bzw. Wärme. Bei den Brennprozessen im Körper bleibt aber natürlich keine Asche zurück, sondern in erster Linie Wasser und Kohlendioxid. Das Eine scheiden wir hauptsächlich mit dem Urin aus, das Andere atmen wir über die Lungen ab.
Ist eine Kalorie immer eine Kalorie, egal wo sie herkommt?
Ja. Egal ob sie aus einem Donut oder einem Apfel kommt, egal ob aus einem Kohelnhydrat oder einem Fett – eine Kalorie ist immer eine Kalorie. Allerdings liefern natürlich verschiedene Lebensmittel verschieden große Kalorienmengen; 100g Hähnchenbrust haben 75 Kcal, 100g Entenbrust fast das Doppelte. Selbst wenn sich die Lebensmittel auf den ersten Blick ähneln, liegt des Rätsels Lösung in der Zusammensetzung im Inneren. Die Entenbrust hat einen höheren Fettanteil als die Hähnchenbrust – das ist wohl auch allgemein bekannt. Aber wieviel Kalorien hat welcher Stoff denn genau?
1 g Eiweiß hat 4,1 kcal.
1 g Kohlenhydrate hat 4,1 kcal.
1 g Fett hat 9,3 kcal.
Kurzum: Ein Gramm Fett beinhaltet doppelt soviel Energie wie ein Gramm Eiweiß. Ist Fett also der Stoff der uns dick werden lässt? Natürlich nicht. Aber in jedem Falle kann man wohl sagen dass man eben beim Essen fettreicher Lebensmittel mehr Energie aufnimmt als beim Essen eiweißreicher Lebensmittel. Die Aufnahme der Kalorien ist auch gar nicht das große Problem. Das Problem ist dass viele der Kalorien die nicht für Energie und/oder Wärmeerzeugung benötigt werden nicht einfach wieder ausgeschieden sondern gespeichert werden. Diese Energie wird in dafür angelegten Fettzellen in Form von reinem Fett gespeichert und bei Bedarf hervorgeholt. Das ist natürlich nötig weil wir nicht 24 Stunden am Tag essen können. In vielen Teilen der Welt sind selbst tägliche Mahlzeiten keine Selbstverständlichkeit – Fettreserven sind Energiereserven und zum Überleben eines jeden Menschen unerlässlich!
Ist starkes Übergewicht also eine sichere Energieanlage… für schlechte Zeiten? Nein, denn das Fett in den Zellen die uns dick machen kann nicht ohne weitere Stoffe und einen gesunden Körper wieder in Energie umgewandelt werden. 30 Kilo Fett (bzw. Übergewicht) wären von Ihrem Energiegehalt her ausreichend um einen erwachsenen Mann einen Monat am Stück joggen zu lassen… doch wem nützt das etwas wenn man sich nicht einmal die Laufschuhe binden kann, ohne aus der Puste zu sein ?!
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